Diese Informationen sind vor mehr als einem Jahr veröffentlicht worden und beziehen sich auf ein vergangenes Semester.

Nachdenklicher Spaziergang in Floridsdorf

Die Fachgruppen Geschichte und Religion luden ein zu einem „nachdenklichen Spaziergang durch Floridsdorf“. Ausgangspunkt für diesen Spaziergang war die Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 – also vor 80 Jahren – für eine Nacht brannten die Synagogen.

Das Grundstück, auf dem Räumlichkeiten des Abendgymnasiums Wien stehen, war ursprünglich eine Landmaschinenfabrik „Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth AG.“ Im beginnenden Sommer 1944 wurde dieses Gelände in ein Aussenlager des KZ Mauthausen umgewandelt und Zwangsarbeiter mussten hier arbeiten. In den letzten Wochen des Naziregimes wurde dieses Lager aufgelöst und die Häftlinge wurden in „Todesmärschen“ Richtung Mauthausen geschickt. Ca. 120 Häftlinge aus den beiden KZs in Floridsdorf überlebten diesen Marsch nicht.

Im Bewusstsein dieser Geschichte fanden sich am Donnerstag, 8.November 2018, zahlreiche Studierende, LehrerInnen und AbsolventInnen unserer Schule zu einem „nachdenklichen Spaziergang durch Floridsdorf“ zusammen.

Der Spaziergang begann mit einer Einführung in die Geschichte des Grundstückes, auf dem die Schule steht, es ging weiter zu Plätzen des Gedenkens in der Brünnerstrasse, Kranzniederlegung beim Mahnmal des Erinnerns in der Pragerstrasse beim Bezirksmuseum und weiter in die Hopfengasse, FAC- Platz. Am Außenzaun ist noch der Eingang in das ehemalige zweite KZ in Floridsdorf zu sehen. Der Kranz trägt den Schriftzug „Niemals vergessen“ und „Abendgymnasium Wien“.

„Nicht vergessen“ möge keine Allerweltsphrase werden, sondern die Erinnerung an das sinnlose Leiden der Opfer wachhalten und die Notwendigkeit unterstreichen, dass heutige Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder neu bedacht werden müssen. Das Prinzip des Dialoges auf Augenhöhe bleibt dafür Grundvoraussetzung.

Die Informationen wurden bereichert um Texte von Dietrich Bonhoeffer, Dorothe Sölle, Paul Celan („Die Todesfuge“) und Eva Erben (“Mich hat man vergessen”). Zur Sprache kamen auch aktuelle Wünsche der Schulgemeinschaft in Richtung einer pluralen demokratischen Gesellschaft, die es mit Aufmerksamkeit zu erhalten gilt.

Allen Teilnehmenden sei herzlich gedankt, besonders der Arbeitsgemeinschaft Zweiter Bildungsweg, die den Kranz zur Verfügung gestellt hat.

MorItz Stroh, Daniel Leisser, Martin Söll

Das Programm für die Gedenkveranstaltung vom 8. November 2018 finden Sie hier zum Nachlesen.  

Diese Informationen sind vor mehr als einem Jahr veröffentlicht worden und beziehen sich auf ein vergangenes Semester.







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